Fachkräftemangel: Was hält die Generation 50plus im Job?

Fachkräftemangel

Fast ein Drittel der älteren Erwerbstätigen ab 50 Jahren planen, vor dem gesetzlichen Rentenalter aus dem Job auszuscheiden. Zu diesem Ergebnis kommt der TK-Gesundheitsreport 2024: Fachkräftemangel: Was hält die Generation 50+ im Job? „Gerade vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels ist es für Arbeitgeber unerlässlich, die Generation 50+ noch stärker in den Fokus zu rücken“, so Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK. Die Studie ist den Fragen nachgegangen, was sich die Erwerbstätigen 50plus wünschen und welche Maßnahmen Personalverantwortliche ergreifen können.  

Flexible Arbeitsgestaltung: Wunsch versus Wirklichkeit

Die meisten Befragten wünschen sich flexiblere Arbeitszeitgestaltung, wie „Anpassung der Arbeitszeit an individuelle Bedürfnisse“ (73,7 %). Dicht gefolgt von „Unterstützung, den Renteneintritt individuell zu gestalten“ (70,3 %). Jedoch bieten nur 57 Prozent der befragten Unternehmen flexiblere Arbeitszeiten an und nicht einmal die Hälfte hält Angebote bereit, den Übergang in den Ruhestand flexibel zu gestalten. 

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Je flexibler die Beschäftigten ihre Arbeitszeit und ihren Arbeitsort gestalten können, desto später planen die Befragten in den Ruhestand zu gehen. Das gilt auch, wenn sie sich einen früheren Renteneinstieg finanziell leisten können. 

New Work gewinnt an Bedeutung

Wenn ältere Mitarbeitende ihre Arbeit als sinnstiftend empfinden, planen sie auch später in den Ruhestand zu gehen. Unsichere Bedingungen am Arbeitsplatz dagegen treiben Beschäftigte früher in den Ruhestand. Die Arbeitszufriedenheit der Angestellten ist weiterhin umso höher,  

  •  je diverser und gleichberechtigter das Unternehmen arbeitet
  • je wertschätzender und gerechter die Führungskraft mit den Fachkräften umgeht
  • je besser die gesamte Organisation mit Fehlern umgeht und auf Krisen reagiert
  • je sicherer die Arbeitsbedingungen sind 

Wer kann es sich leisten in Rente zu gehen?

Mit 64 Jahren würden die befragten Fachkräfte durchschnittlich in Rente gehen wollen. Die gesetzliche Regelaltersgrenze liegt allerdings bei 67 Jahren. Das tatsächliche Renteneintrittsalter in Deutschland liegt bei Frauen bei 64,2 Jahren und bei Männern bei 64,1 Jahren.  

Bei der Frage, wer sich einen frühen Renteneintritt leisten kann, sind signifikante Unterschiede zwischen den Geschlechtern erkennbar. Insgesamt können sich vier von zehn der Befragten leisten, früher in Rente zu gehen. Bei den Männern sind es fast die Hälfte. Bei den Frauen dagegen nur 36,6 Prozent. Gründe dafür sind die fehlende finanzielle Absicherung vieler Frauen und die Pflege von Angehörigen

Über den Report

Das Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG) befragte im Auftrag der Techniker Krankenkasse deutschlandweit 1021 Beschäftigte ab 50 Jahren zu ihren Wünschen und den Angeboten der Arbeitgeber. Zusätzlich wurden rund 300 Arbeitgeber befragt, was für Angebote sie zur Mitarbeiterbindung ihrer Beschäftigten Ü50 anbieten. 

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Klara Burchart

Klara Burchart ist Praktikantin beim Magazin Human Resources Manager. Sie studiert Angewandte Nordamerikastudien sowie Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Freien Universität Berlin. Als Austauschstudentin verbrachte sie das letzte Jahr in den USA und arbeitete an der Western Michigan University als Redakteurin bei der Universitätszeitung Western Herald.

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