Jobturbo der Ampelkoalition ineffektiv?

Fachkräfteeinwanderung

Der Jobturbo und das Fachkräfteeinwanderungsgesetz der Ampelkoalition sollen ausländische Fachkräfte besser in den deutschen Arbeitsmarkt integrieren. Eine aktuelle Studie des Personaldienstleisters Randstad und des ifo Instituts für das zweite Quartal 2024 zeigt jedoch: Fast die Hälfte der deutschen Unternehmen (48 Prozent) halte diese Maßnahmen für „nicht hilfreich“. Dabei stufen 48 Prozent der befragten Unternehmen bürokratische Hürden als noch immer zu groß ein. 39 Prozent finden außerdem, es gäbe zu wenig praktische Hilfen für Unternehmen. Zudem sehen 34 Prozent der Befragten einen erheblichen Qualifizierungsbedarf bei den Arbeitskräften aus dem Ausland.

Auch positive Effekte

Immerhin 23 Prozent der Unternehmen sehen durch das Maßnahmenpaket des Jobturbos mehr Fachkräfte verfügbar. Jeweils 18 Prozent begrüßen kürzere Einstellungsverfahren und die erleichterte Anerkennung ausländischer Abschlüsse. 17 Prozent der befragten Unternehmen streben zudem verstärkt an, ausländische Fachkräfte langfristig zu beschäftigen – bei Großunternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitenden sind es sogar 38 Prozent.

Neue Rahmenbedingungen

Carlotta Köster-Brons von Randstad Deutschland ist der Meinung: „Die Ergebnisse unserer Studie weisen auf erste positive Effekte des Jobturbos und des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes hin. Doch es bleiben einige Baustellen, an denen es politisch anzusetzen gilt, um die Rahmenbedingungen für Integration in den deutschen Arbeitsmarkt insgesamt zu verbessern.“

Verbesserung bedarf es laut Köster-Brons vor allem bei der Anwerbung von Fachkräften in Drittstaaten. Zudem weist sie darauf hin, dass gerade KMU nur eingeschränkt in der Lage sind, selbst weltweit nach geeigneten Fachkräften zu suchen: „(…) Es ist nicht nachvollziehbar, dass die Bundesregierung die Unternehmen hier mit ihren Herausforderungen allein lässt und den Einsatz von Experten immer noch nicht zulässt.” Vom Gesetzgeber fordert sie außerdem die Möglichkeit der Arbeitnehmerüberlassung.

Über die Befragung

Die Randstad-ifo-Personalleiterbefragung wird vierteljährlich durch das ifo-Institut in Auftrag des Personaldienstleisters Randstad durchgeführt. Befragt werden 600 bis 1000 Personalverantwortliche aus verschiedenen Branchen und Unternehmensgrößen. Die Sonderfragen im zweiten Quartal 2024 konzentrierten sich auf die Viertagewoche und die Rekrutierung ausländischer Fachkräfte.

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Salome Häbe

Salome Häbe ist Volontärin beim Magazin Human Resources Manager. Sie hat im Bachelorstudiengang Internationale Kommunikation in den Niederlanden studiert und nebenbei freiberuflich für Magazine und Start-ups im Bereich der Nachhaltigkeit geschrieben.

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