Traumjobs neu gedacht

7 Gedanken

Jede Veränderung beginnt mit einem Gedanken. Hier sind sieben zu Traumjobs.

1. Mehr Traum als Job

Die Arbeitswelt ist einem ständigen Wandel unterworfen. Was heute noch als Traumjob gilt, kann sich durch neue Jobprofile, gesammelte Erfahrungen und veränderte Lebensumstände schnell ändern. Statt an starren Berufsbildern festzuhalten, gewinnen diejenigen, die offen für Entwicklung und Neues sind. Die Berufsorientierung sollte daher stärker darauf eingehen und junge Menschen dazu ermutigen, sich auszuprobieren. Ich selbst hätte mir mehr Offenheit und Unterstützung gewünscht, als ich mit 17 Jahren den Grundstein für meine berufliche Laufbahn legte. Erst während meines dualen Studiums lernte ich meine beruflichen Stärken und Interessen kennen und richtete die nächsten Schritte danach aus. Dass man sich nicht mit 17 Jahren für den Beruf der nächsten 40 Jahre entscheiden muss, ist mir erst später richtig bewusst geworden.

2. Der Weg ist das Ziel

Arbeitgeber, die ihren Mitarbeitenden konkrete Entwicklungsmöglichkeiten und Perspektiven bieten, werden im Wettbewerb um junge Talente gewinnen. Die kurze Halbwertszeit des Wissens führt dazu, dass wir uns nach aktiven Weiterbildungs- und Entwicklungsoptionen sehnen. Es kann einen entscheidenden Unterschied machen, diese Möglichkeiten von Anfang an unter anderem auf der Karriereseite zu kommunizieren und gegebenenfalls mit echten Testimonials zu untermauern.

3. Der „Bullshitdetektor“ der Digital Natives

Um insbesondere die junge Zielgruppe zu gewinnen, sollten sich Arbeitgeber möglichst transparent und nahbar zeigen. Mehr als die Hälfte der Gen Z nutzt Social-Media-Kanäle als Suchmaschinen, um sich über potenzielle Arbeitgeber zu informieren. Wir sind es gewohnt, den Inhalt der Handtaschen einiger Influencer zu kennen und zu wissen, was sie gerade zu Mittag essen. Durch unsere hohe Affinität zu Social Media merken wir schnell, welche Inhalte authentisch und welche gestellt sind. Deshalb sollten sich auch Arbeitgeber authentisch und nahbar zeigen, ohne sich zu verstellen. Mögliche Traumjobs können hier direkt von und mit der Zielgruppe erlebbar werden, ohne riesige Marketingbudgets ausgeben zu müssen. Letztlich sind Authentizität, Echtheit und Transparenz gefragt.

4. Potenzial versus Qualifikationen

In der heutigen Arbeitswelt werden Anpassungsfähigkeit, Lernfähigkeit und Offenheit für Neues unerlässlich. Arbeitgeber, die das Potenzial ihrer Mitarbeitenden sowie der Bewerbenden erkennen und fördern, anstatt sich ausschließlich auf formale Qualifikationen zu konzentrieren, sind besser aufgestellt, um in einer sich schnell verändernden Arbeitswelt erfolgreich zu sein. So können individuelle Traumjobs entstehen, die die Person vorher vielleicht gar nicht auf dem Radar hatte.

5. Wertschätzung, Mehrwert und Führung

Nicht fancy, nicht neu, aber absolut notwendig! Mitarbeitende, egal welcher Generation, wollen sich in ihrer Arbeit geschätzt und anerkannt fühlen. Arbeitgeber und Führungskräfte, die das verstehen und täglich umsetzen, schaffen ein positives Arbeitsumfeld, das langfristig motiviert und bindet. Kein Traumjob kann in einem Umfeld entstehen, das dies nicht berücksichtigt.

6. Miteinander und voneinander lernen

Generationsübergreifende Zusammenarbeit und Wissenstransfer sind entscheidend für den Erfolg von Unternehmen. Diverse Teams, die sich gegenseitig inspirieren und unterstützen, fördern Innovation, Kreativität und Zufriedenheit. Mentoring
und Erfahrungsaustausch zwischen den Generationen können dabei eine wertvolle Rolle spielen. Mit Konzepten wie Reverse Mentoring können sowohl Mentoren und Mentee voneinander lernen. Ich selbst habe schon mehrere Mentees begleitet und bin auch selbst begleitet worden. So merkte ich, welche Türen sich dadurch öffnen können. Und wie sich dadurch auch das Bild des Traumjobs wandeln kann.

7. Die Rolle von Vorbildern

Die Vorstellung vom eigenen Traumjob oder Berufsweg hängt stark mit der eigenen Identifikation zusammen. Wir können uns mit bestimmten Karrierewegen identifizieren, wenn wir im persönlichen Umfeld oder online Menschen erleben, die einen ähnlichen Weg gehen und uns so inspirieren. Der gezielte Aufbau und Einsatz von Role Models kann dabei helfen, Identifikation zu schaffen und eine realistische Vorstellung von möglichen Berufswegen zu vermitteln. Letztlich liegt es in der Verantwortung jedes Einzelnen, Vorbild zu sein.

Dieser Beitrag erschien zuerst in der gedruckten Ausgabe Weltweit. Das Heft können Sie hier bestellen.

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Selina Schröter

Selina Schröter ist Head of Business Development & Communication beim Start-up Leucht One und selbstständige Speakerin und Gen-Z-Beraterin. Davor arbeitete sie knapp acht Jahre in unterschiedlichen Positionen bei Siemens, zuletzt als Employer Branding Specialist für das Recruiting junger Talente.

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