Unter den Top 10 der nachgefragtesten Jobprofile sind keine akademischen Berufe mehr versammelt. Das stellte der DEKRA Arbeitsmarktreport 2024 bei der diesjährigen Untersuchung des Stellenmarkts fest. Seit Erhebungsbeginn im Jahr 2008 fielen demnach Akademikerinnen und Akademiker zum ersten Mal aus dem Ranking. Auch die IT-Jobangebote befinden sich auf dem niedrigsten Stand seit 2010. Insbesondere Softwareentwicklerinnen und -entwickler rutschten im Ranking ab, aus der Top 10 auf Platz 19.
Diese Berufe sind am meisten gefragt
Besonders Fachkräfte mit Berufsausbildung oder angelernte Arbeitskräfte werden gesucht. Elektronik-Fachkräfte führen das Ranking an, gefolgt von Service- und Empfangsmitarbeitenden sowie Erzieherinnen und Kinderbetreuern. Letztere rangieren so hoch wie nie zuvor in der Auflistung. Auch Sozialpädagoginnen und -pädagogen verzeichneten eine höhere Nachfrage. Für sie gibt es dieses Jahr die zweitbeste Platzierung seit Erhebungsbeginn (Platz 21). Außerdem werden nach der Dekra-Auswertung besonders viele Jobangebote für Fachkräfte aus den Bereichen Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik oder Kraftfahrzeugmechatronik sowie dem Gastgewerbe und der Pflege geschaltet.
Sachbearbeitung führt die gefragtesten Tätigkeitsbereiche an
Eine Premiere: Zum ersten Mal führt der Bereich Sachbearbeitung das Ranking der nachgefragtesten Tätigkeitsbereiche an. Unternehmen suchen insbesondere nach Mitarbeitenden für die allgemeinen Sachbearbeitungsaufgaben sowie Personalfachkräfte. An zweiter Stelle steht der Bereich Vertrieb und Verkauf, der im Ranking wieder weiter nach vorn rückte. Platz drei belegen die Berufe, die in der Bewirtung und der Betreuung angelegt sind.
Engpässe und Entspannung
Die untersuchten Stellenmärkte zeichneten dabei teilweise ein widersprüchliches Bild. In manchen Bereichen fielen die Einstellungsabsichten verhaltener aus, in anderen Branchen steigt der Bedarf. Dazu sagt Katrin Haupt, Geschäftsführerin der DEKRA Akademie: „Selten war der Arbeitsmarkt so widersprüchlich wie aktuell. Auftragseinbrüche bei gleichzeitigen Klagen über Fachkräftemangel sind aber nur scheinbar ein Widerspruch. Oft schließen sich Lücken selbst dann nicht mehr, wenn Unternehmen ihre Einstellungsabsichten drosseln. Am Arbeitsmarkt rücken nicht genug junge Menschen nach und zugleich konkurrieren neue Berufsfelder mit angestammten Einsatzbereichen um dieselben Fachkräfte.“
Über die Erhebung:
Der aktuelle Arbeitsmarktreport der DEKRA Akademie untersuchte 10.460 Stellenangebote im Februar 2024 in zwei Online-Jobbörsen.
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